Deutsch

Fachbereich Deutsch

Das Fach Deutsch wird in den Jahrgangsstufen 5-10 als Hauptfach mit i.d.R. vier Wochen-stunden unterrichtet (Klasse 10: drei Stunden), in der Oberstufe wird es als Grund- oder Leistungsfach belegt. Darüberhinaus gibt es für die Schülerinnen und Schüler im neusprach-lichen Zweig mit Englisch als 1. Fremdsprache in Klasse 5 eine Zusatzstunde Deutsch sowie für die Jahrgangsstufen 5 und 6 Förderunterricht in Absprache mit den Fachlehrern, wo an einem Nachmittag in der Woche noch einmal gezielt wichtige Fähigkeiten und Fertigkeiten geübt werden. Grundsätzlich deckt das Fach Deutsch die folgenden Kompetenzbereiche ab:

  • Sprechen und Zuhören,
  • Schreiben,
  • Lesen,
  • Sprache und Sprachgebrauch untersuchen,
  • Digitale Medien nutzen.

Wir arbeiten mit in der Sekundarstufe I mit dem Deutschbuch – Gymnasium aus dem Cornelsen-
Verlag, in der Sekundarstufe II mit P.A.U.L. D – Oberstufe aus dem Westermann-Verlag. Zusätzlich werden auch an das Alter der Schülerinnen und Schüler angepasste Lektüren gelesen. Genauere Informationen erhalten Sie über die Schulbuchlisten (https://www.ikgp.de/unsere-schule/schulbuchlisten/). Über den Unterricht hinaus bietet der Fachbereich Deutsch auch an:

  • Vorlesewettbewerb in Klasse 6,
  • Besuch der Stadtbücherei Pirmasens und Gestaltung des Tag des Vorlesens für Grundschüler
    (gemeinsam mit der Jugendstadtbücherei),
  • gemeinsamer Besuch von Literaturveranstaltungen und Theateraufführungen (insbesondere mit MSS-Kursen).

Was ist nun also das Besondere am Fach Deutsch? Ganz klar seine Vielfältigkeit, die ganz
unterschiedliche Möglichkeiten – auch des kreativen Arbeitens – ermöglicht, und die Vermittlung von und die Teilhabe an Kultur.

Zur Fachschaft Deutsch gehören: (v.l.n.r.) Frau Jüllig, Frau Meyer, Herr Forster, Frau Henrichs, Herr Kuhn, Frau Martino, Frau Weidler, Frau Hörhammer, Frau Dr. Faul, (nicht auf dem Photo abgebildet) Frau Kasper & Herr Schneiß


Beispiel einer Literaturkritik aus dem Grundkurs Deutsch von Frau Jüllig:
Rezension zum Roman „Neujahr“ von Juli Zeh (Grundkurs Deutsch 11/1)

Die Misere am „Ersten-Ersten“

Henning ist ein Familienvater, der vermeintlich versucht durch Erbringen von Leistung im Haushalt und als Vater seinen mangelnden beruflichen Verdienst zu kompensieren. Alles muss im Gleichgewicht sein und „funktionieren“. Sein Job, seine Ehe, die Erziehung.

Doch nichts funktioniert, wie es sollte.

Am Neujahrsmorgen auf Lanzarote entscheidet sich Henning für eine Radtour auf einen Berg und wir Leser erleben eine anstrengende, mühevolle Fahrt mit. Voller Verzweiflung, Bedenken und Panik.

Panikattacken sind etwas mit dem sich der Protagonist des Öfteren rumschlagen muss und eines der Gründe, weshalb er auf den Kanaren nach friedlicher Zuflucht sucht. Doch der Hochpunkt des Berges ist nicht der einzige Wendepunkt. 

Was auf der Anhöhe des Berges geschieht, nimmt die Leser umso erbarmungsloser mit sich und versetzt sie in Gedanken. Henning ist nicht der einzige den Zeh ausgeliefert zurücklässt, denn die wichtigen Themen, die dieses Buch anspricht, lassen auch nicht so schnell den Leser los. 

Ob man das Buch mag oder nicht, es hinterlässt seine Spuren und meiner Meinung nach ist das die wichtigste Eigenschaft eines bedeutenden literarischen Werkes. Viele Bücher sind gut, aber nur wenige sind außergewöhnlich genug, um nicht nur auf Papier, sondern ebenso in den Erinnerungen der Menschen zu überleben.

Michelle Bär, MSS 11


Liv Seebach (6a) ist Schulsiegerin des Vorlesewettbewerbs am
IKGP

Am Montag, 11. Dezember 2023, fand im Medienraum mit allen 6.Klassen als Auditorium der Schulentscheid des Vorlesewettbewerbs statt. Der Vorlesewettbewerb besteht traditionell aus einem selbstgewählten Buch, das anhand einer Zusammenfassung und eines kleinen Auszugs präsentiert wird, und einem Fremdtext, bei dem die Schülerinnen und Schüler ihr Können in puncto Lesetechnik und Textinterpretation unter Beweis stellen. Der Jury, bestehend aus den Deutschlehrerinnen Frau Weidler, Frau Meyer und Frau Dr. Faul, fiel auch in diesem Jahr die Wahl
nicht leicht, waren doch die Klassensiegerinnen Liv Seebach (6a), Emilia Becker (6b) und Katharina Persch (6c) alle sehr sichere und gute Vorleserinnen. Als Schulsiegerin überzeugte schließlich Liv Seebach insbesondere mit ihrer sehr souveränen Interpretation des unbekannten Textes „Wolf“ von Saša Stanišić.
Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg beim Stadtentscheid!


Hallo, liebe Kant-Schüler!

Mein Name ist Emelie, ich bin 12 Jahre alt und besuche die Klasse 6a.

Ich schreibe sehr gerne eigene Geschichten, vor allem Fantasy-Texte. Meine erste Geschichte hieß „Ein Geist als Freund“ und diese schrieb ich schon in der vierten Klasse. Meine zweite Geschichte heißt „Die Rettung von Marlibu – der Krieg beginnt“ und diese würde ich euch gerne vorstellen.

1.  Kapitel

Äpfel, Schminktäschlein und falsche Behauptungen

„Frische Äpfel, frische Äpfel!“ „Schmuck, Schmuck, von der Königin gravierter Schmuck!“ „Pralinen, Pralinen, kaufen Sie sich die orangen Pralinen!“ Anna, Linus, Sophie und Connor, die vier besten Freunde der Welt, schlenderten über den Marktplatz. „Wow“, rief Sophie, schaut euch diese wunderschönen Schminktäschlein an! So eines brauche ich unbedingt für meine Sammlung!“ „Und da sind wunderschöne Monokel“, rief Connor. „Wollten wir nicht eigentlich Eis essen gehen?“, fragte Anna. „Genau, Anna hat recht“, stimmte Linus zu. „Och, komm schon, ein bisschen über den Markt schlendern tut dir auch mal gut, außerdem ist lesen nicht gut für den Körper, stimmt´s Connor?“, sagte Sophie und darauf antwortete Connor verliebt: „Ja, lesen ist schlecht für den Körper.“ Dabei lag er natürlich richtig falsch, denn lesen ist sogar sehr gut für den Körper.

Nachdem sich Sophie eines der Schminktäschlein gekauft und Connor sich ein goldenes Monokel angeschafft hatte, gingen sie in das Café und Sophie bestellte Eis für die vier. Nachdem sie es aufgegessen hatten, gingen alle vier nachhause, denn sie hatten noch viel zu tun: Anna musste noch zaubern üben, was sie nicht verstand, denn sie war ja eigentlich schon sehr gut im Zaubern. Und Sophie wollte ihre Pediküre nicht verpassen. Hubertus hatte seinen Sohn Connor nach Hause bestellt, denn er wollte ihm nämlich beibringen, wie man einen richtigen Befehl erteilt. Und Linus sollte mal wieder „ein paar“ Kilogramm Hafer für seinen Vater schleppen.

2. Kapitel

Eine mystische Legende

Als Anna nach Hause kam, erwartete Archimedes sie schon; er war ihr Vater und auch wie Anna ein Zauberer. „Hallo, Anna, wie war es denn auf dem Markt?“ „Gut“, antwortete Anna und fragte: „Papa, du weißt doch, dass ich gut zaubern kann, und deshalb wollte ich dich fragen, ob du mir eine Legende erzählst.“ „Na schön“, willigte Archimedes ein. „In einem fernen Land regte sich eine mystische Legende“, begann er. „Wie hieß das Land denn?“, fragte Anna. „Marlibu“, antwortete Archimedes mit lauter, kräftiger Stimme. Denn sie wohnte in Marlibu. „Aber…“ wollte sie einwerfen … . „Soll ich die Legende nun weitererzählen oder nicht?!“, rief Archimedes, ungewöhnlich laut. „Doch, doch, bitte Papi!“, bat Anna. Archimedes erzählte weiter: „Damals, als Drachen und Greifen noch existierten, waren sie Verbündete, sie kämpften nicht gegeneinander, sondern zusammen. Doch ein Drache wehrte sich heftig gegen die Verbindung der Drachen und Greifen. Sein Name ist“, Archimedes stockte einen Augenblick, „Biohazard – er wollte jeden ermorden!“ Anna zitterte am ganzen Leib und fragte: “Hat es jemand geschafft … ihn … zu   töten?“ Archimedes wollte erst nicht antworten, doch dann sagte er: „Deine Mutter … sie ist nicht an der Pest gestorben ….“ Du hast mich angelogen!“, rief Anna wütend. „Ja“, fing Archimedes an, „aber die Wahrheit würdest du mir sowieso nicht glauben, aber ich denke, du bist nun alt genug, sie zu erfahren…“. Plötzlich hörten sie ein lautes Geschrei, Anna erschrak, das war das Geschrei von Linus! Sie schnappte ihren Besen und wollte zu ihm fliegen, doch ihr Vater hielt sie davon ab. „Warte, Anna, du weißt, Linus´ Vater wird ganz schön wütend, wenn fremde Leute auftauchen.“ Doch das hörte Anna nicht mehr, denn sie war schon auf dem Weg zu Linus´ kleiner Hütte.

3. Kapitel

Essen bei der Königsfamilie

Und tatsächlich, auf dem Boden lag Linus, er hatte eine große Wunde am Bein. Anna konnte sich nicht bremsen, wie ferngesteuert flog sie zu ihm: „Was hat dein Vater diesmal mit dir gemacht?“ „Ich habe ihn gefragt, wer dieser Andre Befloe genau sei, natürlich weiß ich, wer er ist, er ist einer der vier Gefährten, also auf jeden Fall fragte ich ihn und dann hat er mich auf den Boden gestoßen und verprügelt“, erzählte Linus mit zitternder Stimme. „Bei mir war es so ähnlich!“, rief Anna, „abgesehen davon, dass er mich nur angebrüllt hat, was er eigentlich nie macht“, fügte Anna leise hinzu. „Weißt du, das ist irgendwie merkwürdig!“, riefen beide gleichzeitig. „Lass uns gleich zu Sophie und Connor gehen und ihnen unsere Entdeckung erzählen“, schlug Linus vor. Darauf sagte Anna: „Nachdem ich deine Wunde versorgt habe.“

Als Anna und Linus am Königshof ankamen, sahen sie Sophie und Connor, die durch den Rosengarten spazierten; Connor winkte den beiden unglücklich zu. „Was hast du denn?“, fragte Linus. Bevor Connor antworten konnte, sagte Sophie: „Na ja … er hat angeblich einen Geheimgang entdeckt, in dem er dieses (Sophie zog ein zerfleddertes Buch aus ihrer Handtasche) Buch gefunden hat.“ Anna fragte sich, was an diesem Buch so besonders sei, aber als Sophie ihr das Buch zum Lesen gab, stand auf der letzten Seite:

Im Jahre 1538 werden die 4 Gefährten zurückkehren. Sie sind:

Hexe, Prinzessin, Berater, Sklave:

Hanna      Andre     Rose    Mark

„Wow, und du meinst, dass das stimmt?“, fragte Linus. „Na ja, mal sehen, welches Jahr ist es überhaupt?“, antwortete Sophie. Darauf sagte Connor: „1538.“

„Sophie, Connor, essen!“, rief Sir Hubertus, Connors Vater. „Wollt ihr mitessen?“, fragte Sophie, „ihr seht ganz schön hungrig aus.“ „Ja klar!“, rief Linus aufdringlich. „Na, dann kommt“, sagte Connor. Die vier liefen den langen prachtvollen Gang entlang. Anna musste immer wieder staunen, wenn sie die vielen goldenen Bilderrahmen mit ihren roten, edlen Inschriften sah. Als die vier im riesigen Speisesaal ankamen, stand dort ein sehr großer Tisch, auf dem viele goldene Platten standen. Unter anderem waren Schweineöhrchen, Karottenbraten und Vanillepuffer darauf angerichtet.

„Schlagt zu!“, rief Mariella, die Königin und Mutter Sophies.

4. Kapitel

Der große Tag

„Guten Morgen, mein Schatz“, trällerte Archimedes. „Hier wartet jemand auf dich!“ Anna schlug ihre Augen auf … und vor ihr stand Linus, sogar er hatte festliche Kleidung an. „Hallo, Linus, du bist ja schon da“, sagte Anna fröhlich. „Los, ihr zwei, wir müssen uns beeilen, ihr wollt ja nicht zu spät zu der Versammlung kommen, oder?“, fragte Archimedes. „Nein!“, riefen Anna und Linus gleichzeitig. Anna war sehr aufgeregt, was für ein Tier würde sie wohl bekommen? Zusammen gingen die drei über die Brücke und an Linus´ Zuhause vorbei. Endlich erreichten sie den Platz der Seelentiere, dort warteten auch schon Sophie und Connor. Archimedes gesellte sich zu den anderen Dorfbewohnern, während Mariella mit ihrer Rede begann: „Seid willkommen, liebe Bürger von Marlibu, heute werden wieder vier Kinder ihre Seelentiere bekommen.“ Sie bat Anna, Connor, Linus und Sophie, nach vorne zum goldenen Felsen zu kommen. Als erster war Connor an der Reihe, er legte seine Hände auf den Stein. Zuerst geschah nichts, doch dann saß ein pechschwarzer Rabe auf seiner Schulter. „Hallo, mein Name ist Cody und ich kann kilometerweit sehen.“

Archimedes erschrak. Cody war eines der vier Rettertiere. Das konnte doch nicht ….. Archimedes´ Gedanken wurden unterbrochen, denn Sophie war nun an der Reihe und auch sie legte ihre Hände auf den goldenen Felsen. Sofort blühten Blumen unter ihren Füßen und ein kleiner, rosafarbener Hase sprang hervor. „Hallo, ich trage den Namen Prinzess, die Pflanzen dienen mir!“ Prinzess, sie war das zweite Rettertier, und wenn zwei da sind, würden die restlichen zwei auch bald erscheinen. Linus trat nach vorne, er hatte Angst, Angst, dass sein Seelentier ein Pferd, ein Esel oder ein Ochse sein würde, denn dann würde sein Vater sein Seelentier wie einen Sklaven behandeln und es Hafer, Weizen und anderes Getreide schleppen lassen. Als er seine Hände auf den Felsen legte, brodelte Feuer unter seinen Füßen hervor und ein prachtvoller Löwe stand vor ihm: „Mein Name ist Fire und das Feuer ist meine stärkste Waffe.“ Archimedes erschrak, er wurde ganz bleich im Gesicht, seine Tochter würde den mächtigsten ….. „Ah, ein Greif!“, rief die Menge, als Anna ihre Hände auf den Felsen legte. Die Bewohner verschwanden, nur Anna, Linus, Connor, Sophie und Annas Vater waren noch am Platz. Archimedes sprach zu Anna: „Komm, ich muss dir dringend etwas erzählen.“

5. Kapitel

Der Tag ihres Todes

Es regnete wie aus Eimern und Menschen in zerlumpten Kleidern wurden von Soldaten einen schmalen Pfad entlang geführt. Dies waren Sklaven, die während des großen Krieges vor zehn Jahren nicht starben und auch nicht fliehen konnten. Königin Franziska fing sie persönlich ein. Unter den Sklaven war auch eine junge Frau, diese Frau hieß Hanna, Hanna Rabenstein und sie war eine der vier Gefährten. „Guten Tag, liebe Sklavinnen und Sklaven, heute wird wieder jemand in Ehre sterben!“ Franziska lachte, Hanna und die anderen Sklaven wussten, was jetzt passieren würde: Ein Diener würde ein großes Stück Pergament bringen und den Namen, der darauf stand, vorlesen und Franziska würde denjenigen dann töten.

Der Diener trat vor, er las den Namen … die Menge erstarrte, denn der Name lautete: Hanna Rabenstein! Franziska lächelte süß – na ja, solange man Vampirzähne als süß bezeichnen kann: „Komm, Hannalein, es wird auch nicht sehr wehtun.“ Hanna fürchtete sich nicht, denn sie wusste, sie wird als Stern über die nachfolgenden Gefährten Anna, Linus, Sofie und Connor wachen. Nun trat Franziska näher, sie trug einen in Salz getränkten Dolch in ihrer rechten Hand. Hanna machte sich bereit zu sterben, sofort zu sterben, doch Franziska stach den Dolch zuerst in ihren Bauch, Hanna schrie auf, aber Franziska achtete nicht auf sie und jagte ihn dann in ihr Herz.

Hannas Leiche wurde auf einen Scheiterhaufen getragen und dort wurde sie verbrannt.

6. Kapitel

Sie lernen sich genauer kennen

Anna starrte den Greif gespannt an, glänzende Federn bedeckten einen Teil seines Rückens, das Hinterteil wurde von goldglänzendem Löwenfell bedeckt: „Ich sagte dir meinen Namen noch nicht, willst du ihn wissen?“ Ohne Annas Antwort zu bekommen, sagte der Greif: „Aslan, mein Name ist Aslan, aber lass uns jetzt zu deinen Freunden und ihren Seelentieren gehen.“

Linus, Sophie und Connor saßen im Palastgarten mit ihren Seelentieren. Dort kommunizierten sie leise und konzentriert mit ihnen. Doch als Anna und Aslan kamen, blickten sie ängstlich auf. „Hallo“, sagte Anna, „was macht ihr so?“ „Wir haben erzählt, über den Krieg und die vier Gefährten und …“, Linus machte eine kurze Pause, „und dass wir die Nachfolger der vier Gefährten sind. Deine Mutter Anna ist Hanna Rabenstein, deine Mutter Sofie ist Rose Rebell. Connors Vater ist Mark Vegang und mein Vater ist Andre Befloe“, erzählte Linus.

Niemand wusste, dass das stimmte, außer Archimedes, denn er hatte selbst mitgekämpft bei dem Krieg. Und die Seelentiere, die waren die Kinder der berühmten Rettertiere. „Wollt ihr die wahre Geschichte wissen?“, fragte Aslan. „Ja!“, riefen Anna, Sofie, Linus und Connor gleichzeitig. „Also gut, wie Fire bereits sagte, stammt ihr von den vier Gefährten ab, bestimmt kennt ihr Franziska, die mordlustige Königin und Tante von Anna.“ Anna erschrak – die mordlustige Franziska war ihre Tante!? „Sie ermordete vor zwei Stunden auch deine Mutter, Anna, die nun als Stern über euch wacht.“ Vor zehn Jahren war also der Krieg und Annas Mutter konnte nicht fliehen?“, fragte Sofie. „Genau“, antwortete Prinzess. „Aber ich glaube, die alten drei Gefährten werden euch das genauer erzählen.“

7. Kapitel

Anna erfährt die Wahrheit

„Oh, hallo ihr vier, oder besser gesagt, ihr acht, ich habe euch schon erwartet!“ Anna, Linus, Sofie und Connor traten in den Turm. Anna war überrascht, ihr Zuhause sah auf einmal so anders aus: Bilder von allen vier hingen an den Wänden, vier Betten standen im Raum und eine große Karte von Marlibu, verzeichnet mit allen Orten, lag auf dem Tisch. „Vater, warum sieht es hier so komisch aus und warum hängen Bilder von uns vier an den Wänden?“, fragte Anna. „Das ist das Heim der Vier Gefährten und ihr seid die vier Gefährten.“ Anna, Linus, Sofie und Connor starrten sich an: Sie waren die vier Gefährten? Da fragte Connor: „Herr Archimedes, können Sie uns die wahre Geschichte über unsere Eltern und den Krieg erzählen?“ „Natürlich Connor, Linus hat recht, eure Eltern sind die vier Gefährten und im Krieg kämpften sie gegen Franziskas Todesarmee. Sie konnten nicht sterben und selbst wenn sie gestorben wären, dann hätten sie sich in Insekten verwandelt. Franziska kann auch nicht sterben …. Anna, deine Mutter war als Sklavin mit Franziska mitgegangen und wie ihr wisst, wurde sie vor zwei Stunden und fünfzehn Minuten von ihr ermordet. Wovon ihr aber noch nichts wisst, ist der Auftrag, dass ihr nun losziehen müsst, um Franziska zu töten.“ Archimedes wurde von Sofie unterbrochen: „Ich dachte, Franziska kann nicht sterben?“ „Ja, aber die Weissagung   prophezeit, dass einer es schaffen wird, sie zu töten. Wir treffen uns im Schloss!“, rief Archimedes, dann verschwand er. „Los! Auf zum Schloss!“, rief Anna.

8. Kapitel

Der Aufbruch

Als sie am Schloss ankamen, wurden sie schon von Rose Rebell, Andre, Befloe, Mark, Vegang und Archimedes erwartet. „Willkommen, vier Gefährten, es wartet eine lange und harte Reise auf euch, mit vielen Gefahren und Toten. Nun müsst ihr gehen, wir haben euch Waffen und Proviant eingepackt, außerdem zwei Pferde für Sophie und Connor, denn ihre Seelentiere kann man nicht reiten. Diese Pferde sind zwar schlau, dennoch werden sie euch im Krieg nichts nützen. Und nun geht, Hanna wacht über euch!“

Die vier Gefährten liefen in den Stall, dort warteten schon zwei Pferde mit Dolch, Speer und Proviant. „Ich nehme das weiße mit dem Dolch“, sagte Sophie. Darauf nahm sie die weiße Stute und überließ Connor den braunen Wallach mit dem Speer, Linus griff nach Pfeil und Bogen und Anna nahm das prachtvolle Schwert ihrer Mutter. „Lasst uns gehen, je schneller wir Franziska finden, um so eher kann der Auserwählte sie töten“, sagte sie. Also stieg Anna auf Aslan, Linus auf Fire und die Seelentiere von Sophie und Connor verschwanden als Ketten an ihren Hälsen. Sie wollten losreiten, aber Archimedes stellte sich ihnen entgegen: „Nehmt die Karte von Marlibu mit, sie wird euch nützlich sein. Außerdem habe ich euch die Weissagung aufgeschrieben, denn aus ihr könnt ihr wichtige Informationen entnehmen, vor allem, was eure magischen Kräfte betrifft.“ „Wir haben magische Kräfte?“, fragte Linus. „Ja, das habt ihr. Aber nun geht, wir sehen uns bald, wenn auch nicht auf schöne Weise wieder!“ Dann erhob sich Aslan in die Lüfte, Fire jagte mit lautem Gebrüll los und die Pferde galoppierten in schnellem Tempo an.

9. Kapitel

Albträume

„Wir reiten jetzt schon vier Stunden durch die Gegend und haben die Grenze immer noch nicht gefunden; also wenn das so weitergeht, dann besiegen wir Franziska nie“, meinte Sophie. Eiserne Kälte schlug den vieren ins Gesicht, ein schwarzer Nebel kroch aus der Schlucht und Spinnen mit roten Augen krabbelten ihnen entgegen. „Ich glaube, jetzt haben wir sie gefunden“, sagte Linus, „aber wie sollen wir da hinüber kommen? Denn nur Aslan kann fliegen.“ „Das lasst uns lieber morgen überlegen, es ist schon sehr spät“, schlug Anna vor.

Alle stimmten zu und sie legten sich am Rande der Schlucht nieder um zu schlafen, doch jeder wurde von schrecklichen Albträumen gequält, die Tod und Sterben versprachen. Am nächsten Tag wachten alle früh auf und erzählten sich von ihren Träumen: „Ich habe geträumt, dass mein Vater stirbt“, begann Anna. „Und ich, dass uns eine Totenarmee angreift“, fuhr Linus fort. Dazu sagte Sophie: “Und immer, wenn man einen von ihnen tötete, erschienen sie wieder als Riesenkäfer.“ In meinem Traum rannte eine stark verletzte und weinende Gestalt durch den Wald, im Hintergrund hörte man den Namen ANNA!“

Die vier Freunde schwiegen lange, dann fragte Linus: „Meint ihr, da ist was dran?“

10. Kapitel

Ein Gespräch

Niemand beantwortete Linus´ Frage, denn alle überlegten, wie sie über die Schlucht kommen sollten. „Es können nur zwei Seelentiere fliegen, also müssen Connor und ich uns zu einem Gespann dazusetzen“, überlegte Sophie. Connor, Linus und Anna dachten das Gleiche, hatte aber noch einen weiteren Gedanken: „Was machen wir, wenn wir hinüberkommen? Dieses Land ist nicht sicher.“ Plötzlich vernahm sie eine Stimme mitten aus ihrem Kopf: „Anna, hier spricht deine Mutter mit dir, denn ich habe eure Gedanken vernommen. Du hast recht, es ist dort nicht sicher, aber wenn ihr geradewegs in den Fairywald geht, wird euch eine Freundin erwarten.“ Dann entschwand die Stimme wieder wie mit einem leichten Windstoß. Anna erzählte dies sofort ihren Freunden, worauf sie mit Sofie auf Aslan stieg und Connor mit Linus auf Fire. Die Pferde mit ihren Reitern auf dem Rücken erhoben sich. In der Schlucht unter ihnen brodelte Lava und es krabbelten immer noch große Spinnen hervor. „Iiiih, das ist ja widerlich!“, rief die ängstliche Sofie. Allmählich landeten die vier Gefährten am gegenüberliegenden Rand der Schlucht auf der Erde, wo der Boden kahl war, keine Pflanzen wuchsen und nur knorrige Bäume standen. „Was hat deine Mutter gesagt, wohin sollen wir gehen?“, fragte Connor unsicher. „Wir sollen in den Fairywald“, antwortete Anna, „dort wird uns eine Freundin erwarten.“ „Also, das heißt, wir müssen schnell irgendeinen Wald finden“, erläuterte Sofie nachdenklich. „Ja, schaut, da vorne ist schon einer zu erkennen!“, rief Linus laut und erleichtert. Doch nach genauerem Hinsehen wurden die vier Seelentiere unruhig und starrten sich nervös an, denn es war nicht der Fairywald, sondern sie standen vorm Dämonenwald!!!

11. Kapitel

Im Dämonenwald

Die vier liefen durch den Wald, gruselige Stimmen schwirrten durch die Bäume, manche von ihnen riefen: „Verschwindet … ich sterbe…!“

„Also, deine Mutter hat doch gesagt, dass uns jemand hier erwartet?“, fragte Conner. „Ja, aber da ist niemand. Vielleicht wird uns die Weissagung helfen, Sophie, hol sie heraus“, sagte Anna. Sophie griff in ihre Umhängetasche und holte die alte Weissagung heraus. Also, hier steht: “<Zuerst werden sie auf falschen Wegen gehen, die alten Vier lange nicht mehr sehen, doch dann werden sie ihre Fähigkeiten entdecken und ihre dünne Haut bedecken, dann werden sie in den Krieg gehen. Einer wird sein Elternteil nie mehr wiedersehen>. Das war´s, mehr steht da nicht, aber ich denke, das bedeutet, dass wir im falschen Wald sind…“

„Und wir fliehen müssen!“, unterbrach Linus sie. Also rannten die vier los, aber sie rannten immer im Kreis. Und jedes Mal, wenn sie am Stein ankamen, fühlte Anna sich beobachtet: „Leute, ich glaube, jemand beobachtet uns…“ Plötzlich raschelten Äste und Skelette sprangen von den Bäumen herunter, Blut klebte an ihren Armen, an manchen Stellen fehlten Knochen und jedes von ihnen trug ein Schild in der Hand mit dem Wappen von Franziska – einem Drachen, der Blut aus seinem Maul speit. „Lauft!“, rief Anna. Die vier Gefährten flohen, doch die Seelentiere erschienen und verjagten die Armee. „Los, steigt schnell auf, wir fliegen in den Fairywald!“, brüllte Fire. „Woher wisst ihr, wo der ist?“, fragte Sophie. „Das wird euch die Freundin verraten.“ Aslan, Fire und Cody erhoben sich, Prinzess und Sophie wurden von Pflanzen hochgehoben. Dann ließen die acht den Dämonenwald hinter sich.